Entfetten/Phosphatieren (Erfahrungsbericht)

 Vorbehandlung

Thema: Badpflege an Vorbehandlungsanlagen
Kunde: Radson bv, Zonhoven (Belgien), Hersteller von Heizkörpern (Radiatoren)

Problemstellung

Bei Firma Radson im Werk Zonhoven werden Radiatoren in einer Eisenmann Durchlauf- Spritzkabinen-Anlage vor dem Tauchlackieren entfettet und phosphatiert. Die Durchlaufanlage beinhaltet zwei Aktivzonen mit jeweils 13.500 l  Vorlage-Volumen, welches 18 mal /h umgewälzt wird. Es werden ca. 6.000 m²/h Oberfläche verarbeitet. Bei dem verwendeten Produkt handelt es sich um eine kombinierte Entfettung und Eisen- Phosphatierung (pH-Wert ca. 5,0,  Temperatur ca. 40° C). Die Problematik an der vorhandenen Anlage war die relativ kurze Standzeit der Prozessflüssigkeit, welche nach ca. drei Wochen Betriebsdauer im 2-Schichtbetrieb vollständig entsorgt werden musste. Grund für die kurze Standzeit waren eingeschleppte Fremdöle (ca. 200l pro Tag) sowie eine Aufkonzentration von Phosphat-Schlamm (ca. 35 l pro Tag).

Lösung / Realisierung

STA installierte 1999 ein kombiniertes Badpflege-System, bestehend aus insgesamt 4 Zentrifugal-Separatoren der Baureihe S-15 (2 Stück pro Badvorlage) zur Feststoffabscheidung und einem Ölabscheide-System der Baureihe DPS-1050 an Zone 1, angeschlossen jeweils im Bypass an den Bädern.

Ergebnis

Pro Schicht werden bis zu 32 – 40 kg spatentrockener und stichfester Phosphatschlamm aus beiden Aktivzonen abgeschieden und ca. 80 – 100 l Fremdöl aus der Hauptphase getrennt, in Altölqualität.

Beim Badwechsel Ende Dezember 1999 konnten in beiden Aktivzonen keine nennenswerten Schlammablagerungen festgestellt werden. Die Düsenstöcke der Spritzkabinen waren frei von Feststoffablagerungen, so dass der  Wartungsaufwand auf ein Minimum reduziert werden konnte. Die Badwechselintervalle konnten von ca. 3 Wochen auf 6 Monate angehoben werden, im Rahmen der halbjährlichen, vorbeugenden Wartungsintervalle. Beim Neuansatz
der Bäder wir die bestehende Flüssigkeit teilweise wieder verwendet. Dies führte zu Einsparungen in folgenden Bereichen:

  • gesunkene Personalkosten, da Reinigungsaufwand wesentlich reduziert
  • Einsparung der bisherigen Kosten für Beutelfiltereinsätze
  • reduzierte Schlammentsorgungskosten durch geringes Schlammgewicht (kompakter  Schlamm mit geringer Restfeuchte, siehe Bild)
  • reduzierte Entsorgungskosten für Badverwerfung
  • weniger Kosten für Chemikalien und Frischwasser beim Bad-Neuansatz
  • Die Investitionskosten von ca. 107.000,- € hatten sich nach 1,5 Jahren amortisiert.

Zudem brachte die Maßnahme folgende Vorteile:

  • bessere Arbeitshygiene durch kontinuierliches Separieren von Schadstoffen wie Pilzen, Bakterien, Schlammflechten und anderen Rückständen
  • reduzieren der Geruchsbelästigung durch kontinuierliches Belüften des Mediums